Im Videospiel Gloom begibt sich der Spieler auf eine Expedition ins Darknet. Für die meisten Nutzer ist Google das Tor ins Internet – in Wahrheit bieten Suchmaschinen aber bestenfalls den Blick durch ein winziges Fenster. Dahinter soll es sich befinden, das Darknet, glaubt man den Mythen und Legenden, die sich darum ranken.
Nach anfänglichen Überlegungen, ein Print-Projekt zu realisieren wurde schließlich die Idee eines Videospiels verfolgt. Die Arbeit soll andere Aspekte vermitteln, als die geläufige Darstellung in Artikeln oder Büchern zum Thema – ohne Erklärungsversuche, moralischen Zeigefinger und Zurschaustellung vorgefundener Inhalte. Es soll auf experimentelle Weise eine mystische und emotionale Erfahrung geschaffen werden.
Die grafische Wirkung des Spiels steht hierbei klar im Vordergrund. Zu großen Teilen handelt es sich um eine begehbare, sich verändernde Grafik, welche vom Spieler erkundet werden kann.
Zeit und Raum verschwimmen. Um sich hier zu bewegen braucht man Geduld. Das Netzwerk ist langsam. Dennoch ist es stets aktiv. Es ist kein Platz, den man einfach besuchen kann – man muss ein Teil davon werden. Das Darknet entscheidet darüber, welche Bereiche man betreten darf und welche nicht. Die Grenzen zwischen Spaß und Ernst verschwimmen. Vieles erscheint wie ein fake, von Anderem würde man es gerne glauben. Vieles bleibt verborgen, Anderes wird sichtbar, obwohl man es nicht sehen will.
BA Thesis Kommunikationsdesign 2014/2015, HS Mainz
Betreuung: Prof. Johannes Bergerhausen
Interview: slanted.de/beitrag/gloom/
Zusätzlich zum Spiel ist eine Zeitung entstanden (375 × 520 mm, 40 Seiten). Diese zeigt Screenshots aus dem Spiel und enthält einige Texte zum Thema.
